Inspiriert vom „Trails Count Program“ der IMBA in den USA, haben IMBA Europe und Eco Counter 2023 das erste „Trails Count Grant Programm“ in Europa gestartet. Das Projekt hat zum Ziel, Vereinen die Möglichkeit zu geben, mit einem PYRO Evo Zähler über ein Jahr Nutzerzahlen ihrer Trails zu erheben. Durch belegbare Daten kann so das Mountainbiken noch sichtbarer gemacht werden, gleichzeitig stellen sie in der Kommunikation mit anderen beteiligten Parteien aus der Forstwirtschaft und dem Naturschutz eine wichtige und objektive Grundlage dar.
Die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB) hat im vergangenen Jahr den „Outstanding Trail Association Award“ gewonnen, mit dem die Zählungen mit der PYRO Evo Box für ein Jahr einhergehen. Der passiv-infrarot Zähler wurde auf den beliebten Schmausenbuck Trails der DIMB IG Nürnberg-Fürth installiert.
Da sich das Projekt nun dem Ende zuneigt, wollen wir die positiven Ergebnisse und Erkenntnisse teilen, welche hieraus hervorgegangen sind.
Schmausenbuck Trails: Ein Paradies für Mountainbiker:innen
Die Schmausenbuck Trails, gelegen in der Metropolregion Nürnberg, setzen sich aus über 13 MTB-Strecken zusammen, die sich über fast 25 Kilometer erstrecken und 500 Höhenmeter überwinden. Ein breites Angebot für all diejenigen, die dem urbanen Alltagsstress direkt vor den Toren der Großstadt entfliehen wollen. Die Trails wurden mit viel Liebe und Fleißarbeit von der lokalen DIMB-Gruppe gebaut und gepflegt. Ein Wegenetz, dass ohne die vielen Hände der ehrenamtlich Tätigen nicht möglich wäre.
Der Einsatz der PYRO Evo Box
Vor nun fast einem Jahr installierte die DIMB IG Nürnberg-Fürth die PYRO Evo Box, um die Nutzung der Schmausenbuck Trails genau zu erfassen. Der passiv-infrarot Zähler ermöglicht es, präzise und zuverlässige Daten über die Anzahl der Nutzer:innen zu sammeln. Dank dieser Daten konnte die DIMB wertvolle Einblicke in die Nutzung und den Zustand der Trails gewinnen.
Erkenntnisse aus den Daten
Die PYRO Evo Box lieferte der DIMB belastbare Fakten, die eine quantifizierte Nutzung der Trails belegen. Diese Daten sind ein starkes Argument gegenüber Politik, Forst, Forschung (Universitäten), Wirtschaft und anderen Verbänden. Besonders in einer Großstadt wie Nürnberg, wo Mountainbiker:innen meist individuell unterwegs sind, sind solche Zahlen unerlässlich. Sie helfen, die tatsächliche Nutzung der Trails zu verstehen und die Bedürfnisse der Mountainbiker:innen besser zu vertreten.
Überraschende und zugleich bestätigende Daten
Die bisher gesammelten Daten bestätigten die Annahmen der DIMB, die beispielsweise belegen, dass sich die Nutzer:innen an die vorgegeben Richtlinien halten, welche ausdrücklich besagen, dass man nicht in der Nacht fahren soll. So werden die Trails, wie zuvor angenommen, vor allem nach Feierabend und an den Wochenenden genutzt.
Überrascht hat jedoch die tatsächliche Trailnutzung mit Spitzenzahlen, die höher ausfielen als angenommen. Knapp mehr als 24.000 Mountainbiker:innen wurden seit Ende Juli 2023 gezählt. Die meisten davon in den Frühlings- und Herbstmonaten. Was allerdings auch nicht verwundert, denn im Sommer sind viele Mountainbiker:innen in Bikeparks oder in den Alpen unterwegs, während im Winter witterungsbedingt weniger los ist.
Insgesamt konnte eine Verdopplung der Nutzerzahlen zwischen Neben- und Hauptsaison beobachtet werden.
(Stand 18.07.2024)
Fazit und Ausblick
Es war äußerst aufschlussreich, die Nutzung der Trails über ein ganzes Jahr hinweg beobachten zu können. Die Daten bieten eine solide Grundlage, um Aussagen über die Gesamtentwicklung im Mountainbikesport zu treffen. Um noch genauere Informationen zu erhalten, wäre es sinnvoll, weitere Zähler an mehr als nur einem Trail zu installieren. So könnten zum Beispiel die Nutzung verschiedener Schwierigkeitsgrade oder die Verteilung der Nutzung auf dem Trailnetz genauer erfasst werden.
Es braucht mehr Daten für ein nachhaltiges Trail-Management
Das Projekt zeigt deutlich, wie wertvoll und notwendig Daten im Mountainbike-Bereich sind. Denn es gibt insgesamt noch viel zu wenig Informationen über die Nutzerzahlen auf Trails, was die Planung und den Erhalt erschwert. Projekte wie das der DIMB und Eco Counter sind wegweisend und sollten als Vorbild dienen. Für die Zukunft hoffen wir, dass mehr Organisationen und Gemeinden Zählsysteme einsetzen, um ein besseres Verständnis für die Nutzung von Mountainbike-Strecken zu gewinnen. Diese Daten helfen nicht nur bei der Verwaltung und Pflege der Trails, sondern tragen auch dazu bei, den Dialog und die Akzeptanz zwischen verschiedenen Interessengruppen zu fördern und gemeinsam Lösungen zu finden.
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