Modal Split im Fuß- und Radverkehr

Der Modal Split (auch Modal Share oder Aufteilung des Verkehrsaufkommens) ist der Anteil der Personen, die eine bestimmte Verkehrsart als Hauptverkehrsmittel nutzen. Er ist ein wichtiger Beobachtungsindikator, um die Nutzung aktiver Mobilitätsformen  wie Zufußgehen oder Radfahren zu analysieren und gezielt weiterzuentwickeln – beispielsweise durch den Ausbau von Radschnellwegen und Fahrradstraßen.

Die Kenntnis des Modal Split der verschiedenen Fortbewegungsarten auf Makro- oder Mikroebene ermöglicht ein gutes Verkehrsmanagement auf objektiver Grundlage rund um die gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums. 

Fahrräder und Busse in der Stadt

Sind unsere Straßen gerecht aufgeteilt? 

Fragen dazu, wie umfangreich umgestaltet werden sollte, mögen technisch erscheinen, stellen aber in Wirklichkeit in Frage, wie eine gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums zwischen den Verkehrsträgern aussehen würde: 

  • Wie bewegen sich die Menschen heute in meiner Stadt und wie hoch ist der Modal Split Fahrrad, Auto etc. 
  • Sind die Straßen und die damit verbundene Gestaltung (Fahrradstraßen, Radschnellwege, Gehwege, Autostraßen etc.)  gerecht, bezogen auf den Anteil von Rad-, Fußgänger- oder Autoverkehr? 
  • Sollen Städte für die Nutzung, die wir heute haben, oder für die, die wir morgen haben möchten, gestaltet werden? 
     

Bei all diesen Themen können die Diskussionen mit den – Anwohnenden, Geschäftsleuten, Verbänden, PKW-Fahrenden, Radfahrenden, Zufußgehenden – manchmal hitzig werden. Um die Debatten zu entschärfen und konkrete und sachliche Fakten zu liefern, gibt es nichts Besseres als greifbare und konkrete Felddaten! 

Fahrradstreifen

Wie lässt sich die Infrastruktur richtig dimensionieren? 

Wir sind davon überzeugt, dass die Realität vor Ort der beste Weg ist, um eine solide Grundlage für die Entscheidungsfindung zu schaffen. 

Von einfachen bis hin zu weiterreichenden und ergänzenden Studien bieten wir eine breite Palette an Lösungen, um diese Frage zu beantworten. 

Die räumliche Nutzung Verteilung analysieren

Mithilfe von Multi-Praxis-Zählern, die Kreuzungen oder ausreichend große Bereiche mit einer Zonenanalyse abdecken können (wie unser CITIX-AIEvo), ist es nun möglich, die Infrastruktur genau zu analysieren und Fakten hinsichtlich ihrer Dimensionierung zu sammeln. 

Im nebenstehenden Beispiel lautet die Frage: „Ist mein Fußgängerüberweg richtig dimensioniert?“ Der Fußgängerüberweg wird analysiert, um zu ermitteln wie viel Prozent der Personen, die ihn insgesamt nutzen, die Straße außerhalb der Zebrastreifenmarkierungen überqueren.

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Die Geschwindigkeit von Rad-, Fuß- und Fahrzeugverkehr erfassen

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Ein weiterer wichtiger Indikator für die richtige Raumzuteilung ist die Geschwindigkeitsmessung. Ermittelt und vergleicht man die Geschwindigkeiten von Fuß-, Rad- und Autoverkehr, lassen sich bessere Entscheidungen in puncto Zuteilung treffen. 

Die Geschwindigkeiten liefern insbesondere nützliche Informationen hinsichtlich potenzieller Nutzungskonflikte und zu technischeren Faktoren wie den Kurvenradius, d. h. die weniger starke Krümmung der Fahrbahn. Für Radverkehrsanlagen (Fahrradstraßen, Radschnellwege, etc) sind große Kurvenradien wichtig, die die Fahrräder nicht zum Abbremsen zwingen, betont das französische Studienzentrum für Risikobewertung, Umwelt, Mobilität und Ausbau CEREMA. 

Umgekehrt werden für Kraftfahrzeuge, die Radwege kreuzen, engere Radien empfohlen, um die Geschwindigkeit zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen. 

Vergleichsstudien zum Modal Split / physischen Raum

Wie das folgende Beispiel aus Montreal zeigt, ist es auch möglich, Verkehrs- und Geschwindigkeitsmessungen mit Daten zur physischen Raumverteilung zu kombinieren. 

Das Ziel ist es, die Nutzung der einzelnen Verkehrsmittel (in % der Gesamtnutzung) mit dem physisch zugewiesenen Raum in Beziehung zu setzen und zu diskutieren, ob diese Aufteilung gerecht ist. 

Diese Indikatoren sind mittels Multi-Praxis-Zähler unkompliziert verfügbar und können, falls nötig, mithilfe unseres Data Service Teams in Perspektive gesetzt werden.

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Fallstudie: Montreal

Im Auftrag der Stadt Montreal wurde im Viertel Plateau Mont-Royal (wo übrigens auch unsere kanadische Tochtergesellschaft angesiedelt ist!) eine Studie durchgeführt, um den Modal Split von Fahrrad-, Auto- und Fußgängerverkehr zu messen. 

Ausgehend von zweiwöchigen Kurzzeitzählungen an mehreren Hauptverkehrsstraßen des Viertels wurde der durchschnittliche jährliche Tagesverkehr (DTV) extrapoliert, um eine zuverlässige jährliche Schätzung des Gesamtverkehrs in dem untersuchten Zeitraum und Sektor zu erhalten und den Modal Split der einzelnen Verkehrsteilnehmerkategorien zu messen. Es zeigte sich, dass der Modal Split des Fahrzeugverkehrs 56 %, des Fußgängerverkehrs 32 % und des Radverkehrs 12 % beträgt. 

Die Daten ermöglichten es auch, die lokale Verteilung der Fortbewegung auf einzelnen Straßen zu ermitteln. Um festzustellen, inwieweit Modal Split und zugewiesener physischer Raum übereinstimmen und wie gerecht Letzterer verteilt ist, wurde in einigen Straßen eine Messung des Raums, der jeder Fortbewegungsart zugewiesen wurde, durchgeführt und verglichen. 

Verteilung des physischen Raums, den die einzelnen Modi in der Rue St. Denis in Montreal einnehmen
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Die Lösungen von Eco-Counter

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In jeder Phase Ihres Projekts (Auswahl des Zählstandorts, geeignete Technologien, Analysemodelle usw.) setzen unsere Mitarbeitenden alles daran, Sie bei der Umgestaltung Ihrer Städte zu unterstützen! 

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Häufig gestellte Fragen

Was ist der Modal Split?

Der Modal Split (auch Modal Share oder Aufteilung des Verkehrsaufkommens) ist der Prozentsatz der Personen, die eine bestimmte Fortbewegungsart nutzen, oder die Anzahl der zurückgelegten Wege, für die diese Fortbewegungsart genutzt wird. Er ist ein wichtiger Beobachtungsindikator, um die Nutzung aktiver Mobilitätsformen wie Gehen oder Radfahren zu steigern.

Welche Breite wird für einen Radweg in Frankreich empfohlen?

Für die offiziellen französischen Empfehlungen hat CEREMA 2021 den praktischen Leitfaden »8 recommandations pour réussir votre piste cyclable« („8 Empfehlungen für bessere Radwege“) veröffentlicht. 

Laut CEREMA beträgt die empfohlene Mindestfahrbahnbreite 2 m für Radwege mit einer Fahrtrichtung und 3 m für in zwei Richtungen befahrene Wege. 

Diese Breite sollte jedoch auf 2,5 m bzw. 3,5 m erhöht werden, wenn der Radverkehrsfluss mehr als 1.500 Durchfahrten/Tag betragen sollte. 

Wann spricht man von hohem Radverkehrsaufkommen?

Um einen ersten Eindruck vom Fahrradverkehr zu bekommen, wenn man ihn noch nicht misst, und um eine geeignete Breite für die Radverkehrsanlage (Fahrradstraße, Radschnellweg, etc.) zu wählen, gibt unsere Weltkarte Auskunft über den Fahrradverkehr an verschiedenen Orten, die sich in Größe oder Geographie unterscheiden: https://eco-display-map.eco-counter.com/  

Was ist ein Kurvenradius?

Der Kurvenradius entspricht der Krümmung einer Straße. Er wird in m angegeben. Große Kurvenradien begünstigen tendenziell hohe Geschwindigkeiten, während umgekehrt kleine Kurvenradien das Tempo drosseln. 

Um das Radfahren zu fördern, insbesondere auf Radschnellverbindungen oder innerstädtischen Radverkehrsnetzen, ermöglichen größere Kurvenradien eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. 

Den nächsten Schritt machen 

Möchten Sie Themen auf den Grund gehen, die relevant für die Sicherheit gefährdeter Verkehrsteilnehmenden sind? Erfahren Sie mehr darüber, was Daten zur Beantwortung dieser und anderer Fragestellungen beitragen können.

Rollerfahrer und Radfahrer auf dem Radweg

Nutzung & Entwicklungen

Die Entwicklung nachhaltiger Mobilität setzt ein gutes Verständnis der Nutzung voraus: Profil, Volumen, Durchschnitt. So lässt sich besser nachvollziehen, welche Auswirkungen Umgestaltungsprojekte und externe Faktoren auf das Gehen oder Radfahren auf dem Weg hin zu einer angenehmeren, sozialeren, leiseren und sauberen Stadt haben. 

Regeln Fahrrad

Wettereinfluss

Die Entwicklung des Radfahrens im Laufe der Jahre nachvollziehen – mit besonderem Fokus auf Wettereinflüsse, um fundierte Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zu gewinnen.