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4 Oktober 2017
9 UNESCO-Welterbe-Standorte, die ihre Besucherzahlen mit Eco Counter-Systemen erfassen
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Die seit 1978 alljährlich von einem UNESCO-Sonderausschuss aktualisierte Liste der Welterbestätten umfasst eine Reihe von Naturstandorten und Kulturstätten, die von herausragender Bedeutung für die Menschheit sind.

Stätten des Weltkulturerbes zeichnen sich durch ihre historische und kulturelle Einzigartigkeit aus, Weltnaturstätten vor allem durch außergewöhnliche Landschaften und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Mit der Erfassung des Besucheraufkommens an diesen Orten werden unterschiedliche Ziele verfolgt. So lassen sich zum einen Besucherzahlen verfolgen und Auswirkungen auf den Tourismus auswerten und zum anderen Stoßzeiten voraussagen, um den Besucherdruck an den betreffenden Standorten auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

Im Folgenden stellen wir 9 Beispiele von Welterbestätten vor, an denen Besucher bereits gezählt werden.

Mont-Saint-Michel (Frankreich)

Der Mont-Saint-Michel und die Bucht, in der die Felsinsel liegt, sind eine der touristischen Hauptattraktionen des Landes. Jahr für Jahr ziehen das Kloster, die Bucht und die Insel über zweieinhalb Millionen Besucher in ihren Bann. Der seit 1979 als UNESCO-Welterbe anerkannte Standort erhielt im Rahmen umfangreicher naturbaulicher Maßnahmen seinen Inselstatus zurück. Ein neuer Deich und eine als Pfahlkonstruktion ausgeführte Fußgängerbrücke, unter der das Wasser durchfließen kann, verbinden die Insel jetzt mit dem Festland.

Die von den Zählern am Eingang zum Mont-Saint-Michel gelieferten Daten machen deutlich, dass der Andrang in den Sommermonaten und an bestimmten Frühjahrswochenenden besonders groß ist und etwa ein Drittel des alljährlichen Besucheraufkommens vor Ort ausmacht. In dieser Zeit liegt der Tagesdurchschnitt bei rund 12.000 Gästen; an manchen Tagen werden sogar Spitzenwerte von mehr als 16.000 Gästen erreicht, wobei das Besucheraufkommen zwischen 11 und 16 Uhr am intensivsten ist.

(Quelle)


 

Schloss und Park von Versailles (Frankreich)

Das Schloss und der Park von Versailles, die seit 1979 UNESCO-Welterbe sind, waren mehr als ein Jahrhundert lang in ganz Europa der Maßstab für die ideale Königsresidenz. Mit über 7 Millionen Besuchern jährlich liegt der Standort auf Rang drei der meistbesuchten Tourismusstätten Frankreichs.

Um das Besucheraufkommen messen und die Besichtigungsabläufe besser nachvollziehen zu können, hat die staatliche Schloss-, Museums- und Parkverwaltung von Versailles insgesamt 16 Zählstellen an den verschiedenen Eingängen der Anlage installieren lassen.

Die Auswertung der erfassten ein- und ausgehenden Besucherströme soll ein genaueres Bild von den Besichtigungswegen liefern.


Pont du Gard (Frankreich)

Der Pont du Gard ist eine drei Etagen umfassende römische Aquädukt-Brückenkonstruktion, die vermutlich in der ersten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts entstand. Seit das Interesse an dem außergewöhnlichen Bauwerk im 16. Jh. wiedererwachte, wurde der Pont du Gard durch regelmäßige Sanierungen vor dem Verfall bewahrt.

Als höchster aus der Römerzeit bekannter Aquädukt wurde er 1985 von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

Ein am Fuße des Bauwerks installierter Zähler misst seit 2009 das Besucheraufkommen an dem Tourismusstandort.

Foto: Benh Lieu Song


Carcassonne (Frankreich)

Carcassonne ist ein bemerkenswertes Beispiel für die mittelalterliche Festungsarchitektur und die Restaurierungskünste von Viollet-le-Duc, der einer der Begründer der modernen Bausanierung war. Die aus der Zeit des gallo-römischen Imperiums stammende Stadt verdankt ihren Ruf einem doppelten Festungsring mit atemberaubendem Blick auf das Aude-Tal. Die Stadt umfasst neben einem gräflichen Schloss auch eine Basilika (Saint-Nazaire).

Seit 1997 ist Carcassonne UNESCO-Welterbe. Die Fußgängerströme am Eingang der eindrucksvollen Festungsstadt werden seit mehreren Jahren mit PYRO-Box-Zählern gemessen.


Rideau Canal (Ottawa, Kanada)

Der Rideau Canal im kanadischen Ottawa ist einer der ältesten künstlichen Wasserwege Nordamerikas, die bis heute in Betrieb sind. Sein Bau wurde 1832 abgeschlossen.

Im Winter verwandelt sich der 7,8 km lange Kanalabschnitt mit einer Fläche von 90 olympischen Eishockeyspielfeldern zur weltgrößten Eislaufbahn, die als Naherholungsgebiet in unmittelbarer Nähe zum Austragungsort des von der Region Ottawa organisierten Schnee-Tanzballs zahlreiche Touristen lockt.


Yosemite-Nationalpark (Kalifornien, USA)

Der in Ostkalifornien gelegene Yosemite-Nationalpark ist der drittgrößte und nach Yellowstone der zweitälteste Naturpark der USA. Wegen seiner natürlichen und landschaftlichen Vielfalt wurde das Hochgebirgsareal 1984 zum Welterbe erklärt.

Die hohen Besucherzahlen – im Jahresdurchschnitt mehr als 3,5 Millionen und 2016 ganze 5 Millionen Besucher – sind unter Umweltgesichtspunkten nicht unproblematisch.


Hadrianswall (Großbritannien)

Der Hadrianswall, der in etwa entlang der heutigen Grenze zwischen England und Schottland verläuft, ist eine in den Jahren 122 bis 127 n. Chr. aus Stein und Erde gebaute Festigungsmauer von ursprünglich 118 km Länge, die insbesondere im mittleren Abschnitt weitgehend erhalten ist. 1987 wurde das Bauwerk als Weltkulturerbe anerkannt.

Heute ist der Hadrianswall die beliebteste Touristenattraktion von Nordengland.


El Teide-Nationalpark (Kanarische Inseln)

Der spanische Nationalpark El Teide ist seit 2007 als Weltnaturerbe anerkannt. Die 11 vor Ort installierten Fußgängerzählsysteme registrierten 2016 mehr als 4 Millionen Besucher. Damit war El Teide 2016 der meistbesuchte Naturpark Spaniens und Europas und rangiert weltweit an neunter Stelle.


Bezirk Vieux-Québec (Québec, Kanada)

Die zu Beginn des 17. Jh. von dem französischen Forschungsreisenden Champlain gegründete Stadt Québec besitzt als einzige nordamerikanische Stadt eine bis heute erhaltene Stadtmauer, deren zahlreiche Bollwerke, Tore und Wehrbauten bis heute die Altstadt von Québec umschließen. Die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte historische Altstadt von Québec hat auf einem Gebiet von rund 135 Hektar zwei Stadtteile: die auf dem Felsvorsprung Cap Diamant errichtete, durch eine Stadtmauer mit Bollwerken, eine Zwingburg und weitere Wehrbauten befestigte Oberstadt (Haute-Ville) und die einst um die Place Royale und die Hafenanlagen herum entstandene Unterstadt (Basse-Ville).

Mit Hilfe von 5 Radzählern (ZELT und TUBES) ermittelt die Stadt das Radfahreraufkommen auf verschiedenen Nutz- und Freizeitstrecken.

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