Der diesjährige Eco-Counter Award für die beste Initiative zur Förderung des Radverkehrs geht an die Landeshauptstadt Hannover. Mit Ihrer Initiative „Lust auf Fahrrad“ konnte die Landeshauptstadt die Eco-Counter Jury überzeugen und sich gegen die Konkurrenz aus aller Welt durchsetzen. Was die Stadt Hannover sich bei der Initiative gedacht hat, welche Ziele sie verfolgt und was noch für die Zukunft geplant ist haben wir in einem Interview mit den Gewinnern erfragt.
Was ist Lust auf Fahrrad?
Lust auf Fahrrad, dass ist es was viele Städte und Kommunen den Ihren Bürgern vermitteln wollen. Die Landeshauptstadt Hannover hat diesen Slogan als Leitsatz für die klimafreundliche Fortbewegung mit dem Fahrrad genommen und viele Aktionen rund um dieses Motto realisiert. Im Fokus der Initiative liegt in der Etablierung einer fahrradfreundlichen Verkehrskultur in der Stadt Hannover.
Als Ziel hat man sich gesetzt bis zum Jahr 2025, 25% des Gesamtverkehrs in Hannover durch den Radverkehr abzudecken. Um dieses Ziel zu erreichen wurde ein Aktionsplan erstellt welcher den Bürgern Lust auf das Fahrrad machen soll. So wurde beispielweise ein Video gedreht welches zum Gewinn des Awards beigetragen hat.
Aber auch Investitionen zur Modernisierung der Infrastruktur für den Radverkehr wie zum Beispiel, Erneuerung von Fahrradwegen, neue Fahrradabstellplätze, Pumpstationen, Fahrradampeln sollen zur Erreichung des Ziels beitragen.
Um zu zeigen welchen Stellenwert die Radfahrer und Radfahrerinnen in Hannover haben wurden unter anderem vier Eco-Barometer im Stadtgebiet installiert um den Bürgern zu zeigen jedes Fahrrad zählt.
Weiter Informationen können Sie auf der Internetseite der Stadt Hannover finden.
Interview Landeshauptstadt Hannover
Eco-Counter: Was hat die Stadt Hannover vor der Kampagne Lust auf Fahrrad für den Radverkehr getan?
Die Schwerpunkte des Engagements lagen in den Baustein „Fahren“ und „Parken“ des Leitbildes Radverkehr, also in der Verbesserung der infrastrukturellen Voraussetzungen. Dieses Engagement setzen wir fort und zudem wird der Baustein „Handeln“ durch unsere Initiative „Lust auf Fahrrad“ mit Inhalt gefüllt.
Eco-Counter: Was wollen Sie mit der Kampagne erreichen?
Das Ziel des vielfältigen Radverkehr-Programms ist, eine fahrradfreundliche Fahrrad-Kultur zu etablieren. Diese Fahrrad-Kultur impliziert den respektvollen Umgang miteinander, als auch die klare Steigerung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehr in Hannover auf min. 25 % im Jahr 2025.
Eco-Counter: Welchen Status hat das Fahrrad in der Stadt Hannover und welche Schwierigkeiten sehen Sie das Ziel 2025 25% Radverkehrsanteil zu erreichen?
Das Fahrrad hat bereits in weiten Bevölkerungsteilen einen hohen Stellwert. Etwa jeder Fünfte Weg wird mit dem Rad zurückgelegt, doch das Potential zur Verlagerung kurzer Wege ist weiterhin vorhanden. 25 % sind erreichbar, auch mehr sind möglich, wenn wir die Menschen erreichen, eine fahrradfreundliche Fahrrad-Kultur etablieren und die Vorteile des Radfahrens vermitteln können.
Eco-Counter: Welche Rolle spielt in der Kampagne das Eco-Barometer und was mögen Sie am meisten an dem Produkt?
Die Barometer erfahren sehr viel Aufmerksamkeit. Vorbeifahrende fühlen sich wertgeschätzt. Häufig bleiben Interessierte stehen, diskutieren über die Anzeigewerte oder die Frage, wie das wohl funktioniert. Alle Eco-Barometer tragen die Wort- und Bild-Marke von Hannover-Lust auf Fahrrad und sorgen für eine durchgängige Präsenz. Auf unserer Facebook-fanpage greifen wir das Thema aktueller Zwischenstände immer gern auf.
Eco-Counter: Welche Erfolge haben Sie bereits mit der Kampagne verbucht?
Der Erfolg einer solchen Initiative ist schwer messbar. Erreicht haben wir Aufmerksamkeit, erreicht haben wir viele Bürgerinnen und Bürger im persönlichen Kontakt oder Gespräch. Wir haben das Bewusstsein für die Bedeutung des Radverkehrs verstärkt und sind damit erste Schritte für eine fahrradfreundliche Verkehrskultur gegangen.
Lust auf Fahrrad wird wahrgenommen als ein Bezugspunkt der Kommunikation von Fahrradthemen aller Art. Messbare Größen gibt es natürlich auch. Dazu zählen Likes, Kommentare und die Anzahl erreichter Personen online und auf Veranstaltungen oder eben die aktuellen Zählwerte der ECO-Barometer. Unsere Erfahrung sind durchweg positiv, so dass wir andere Kommunen gern ermuntern möchten, initiativ zu werden.
Eco-Counter: Haben Sie die generierten Daten der Zählstellen bereits benutzt um Infrastrukturelle Veränderungen vorzunehmen?
Der Nutzen statistischer Daten wächst mit jeder neu erfassten Zahl. Wir befinden uns im ersten vollständig erfassten Jahr und wir werden am Ende des Jahres Bilanz ziehen, auch um ggf. Argumente für infrastrukturelle Maßnahmen zu identifizieren.
Eco-Counter: Wo sehen Sie die Stadt Hannover in 25 Jahren?
Das Jahr 2042 ist dann doch etwas fern…
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