Elsässische Burgen, Alsace Destination Tourisme

Burgen sind eines der bekanntesten Wahrzeichen des Elsass und gelten als eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Region. Im Rahmen des überregionalen Vogesen-Abkommens hat die DMO Visit Alsace unlängst ein Besucher-Monitoring-Programm für die betreffenden Standorte initiiert.

Burg Fleckenstein  ©ADT-E.List

 

Sommer 2021: ganze 17 Personenzähler installiert

Ein Erfahrungsbericht:

Die meisten der elsässischen Burgen sind frei zugängliche Ruinen, für die es – von Erfahrungswerten durch Beobachtungen abgesehen – bis dahin keine zahlenmäßige Besuchererfassung gab. Um sich ein genaues Bild von ihrer Frequentierung zu machen und Lösungen für das Besuchermanagement zu entwickeln, wurden im Sommer 2021 insgesamt 17 Fußgängerzähler – größtenteils PYRO Evo-Systeme in den Varianten Holzpfosten und PYRO Box Evo – installiert.

Ziel der Initiative ist es, geschätzten Besucherzahlen objektive Daten gegenüberzustellen, um die betreffenden Standorte touristisch aufwerten, fördern und ausbauen und sich auf regionaler Ebene für das Vorhaben einsetzen zu können.

„Zahlen“, meint auch Guillaume Maciel, Leiter des Visit Alsace-Projekts, „sind von entscheidender strategischer Bedeutung, wenn es darum geht, ein Projekt voranzubringen, denn bezifferte Fakten sind gewichtige Argumente für Investitionen in die Aufwertung unseres Kulturerbes“.

Attraktive und bedarfsgerechte Standortgestaltung

Im Alltag sind Zähldaten Orientierungspunkte für die Instandhaltung der Burgenumgebungen, ihre Ausstattung mit Wegweisern, Außenmobiliar und Komforteinrichtungen sowie für die Auswahl von Events, Festlegung von Öffnungszeiten und Ermittlung des Personalbedarfs vor Ort.

Im Elsass werden Burgen von Vereinen, die sich für die Tourismusförderung oder den Erhalt von Baudenkmälern einsetzen, instandgehalten und genutzt.. Im Rahmen des Projekts wurde ihnen das Eigentum an den Zählern mit der Auflage übertragen, diese während der Nutzungsdauer instand zu halten. Sie übernehmen damit u. a. die Verpflichtung, die Zählsysteme zu verwalten, die Datenübertragung sicherzustellen und die Geräte zu warten.

Für Carole Heiligenstein, die bei Visit Alsace für das Projekt zuständig ist, sind PYRO Evo-Zähler die perfekte Lösung „für unser Naturstandortproblem, da sie ohne externe Stromversorgung auskommen, keine technisch anspruchsvollen Auflagen wie Videokameras mit sich bringen und – dank manueller Abfrage – auch in Gegenden mit geringer Netzabdeckung einsetzbar sind“.

Langfristig will die elsässische Tourismusagentur mit Hilfe von Parametern für Ein- und Ausgänge und durch Datenaggregation auf regionaler Ebene die genauen Besucherzahlen – statt der üblicherweise von den Systemen erfassten Anzahl der Durchgänge – für alle ihre Burgenstandorte ermitteln. Erste Analysen zeigen schon jetzt, dass die Besucherzahlen höher als zunächst angenommen sind.

Standortanalyse: mit und ohne Ticket

Bei einigen Burgen wie Fleckenstein oder La Grange aux Paysages in Lorenzen ermöglichen die erhobenen Daten eine genauere Auswertung der Frequentierung und die Zuordnung von „Zufallsbesucher*innen“ wie beispielsweise vorbeigehenden Wanderern, die nicht zwangsläufig vorhaben die Burg zu besichtigen.

Es ist aufschlussreich, sich einen Gesamtüberblick über die Besucherzahlen zu verschaffen, also über Besucher*innen, die eine Eintrittskartekaufen, und solche, die beim Wandern oder Spazierengehen in der Nähe vorbeikommen. So erhält man eine Vorstellung davon, wie viele Besucher*innen insgesamt in der Region unterwegs sind und wie man deren Attraktivität erhöhen kann.

Burg Haut-Andlau. Crédit photo : INFRA – ADT

18. Juli 21: Besucherrekord in Burg Hoh-Andlau

Auch wenn der genaue Verlauf noch nicht vorliegt, lassen sich allein anhand der Besucherzahlen für bestimmte Standorte und Zeitpunkte im Jahr Spitzenwerte ausmachen. So auch der am 18. Juli 2021 in Burg Hoh-Andlau verzeichnete Besucherrekord, der es dem Betreiberverein des Zugangsbereichs ermöglicht, künftige Veranstaltungen besser zu planen, erforderliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und ausreichende Personalressourcen bereitzustellen, da die Burgen zumeist von kleinen Teams ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen gemanagt werden.