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25 Oktober 2016
Ermittlung von Radtourismusdaten: Trendverfolgung durch Messung
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Radtouristen sind für Reiseziele ein bedeutender ökonomischer Gewinn. In Quebec geben Radtouristen 6 % mehr Geld aus als andere Reisende (1). Sie erledigen ihre Einkäufe vor Ort und geben Geld in erster Linie für Essen, Getränke und Unterkunft aus (2). Kein Wunder also, dass viele Städte und Regionen versuchen, das wirtschaftliche Potenzial des Radtourismus für sich zu nutzen.

An Radtourismusrouten erhobene Zähldaten ermöglichen es Branchenvertretern und Entscheidern, Trends zu erkennen. Insgesamt 45 Zähler ermitteln das Radfahreraufkommen auf Nordamerikas umfangreichstem Radwanderwegenetz, La Route Verte. Hier wurden 2015 ganze 5,8 Mio. Radfahrer gezählt (3).

Der Einsatz automatischer Zähler auf Radwanderwegen und an Radverkehrsanlagen erhöht im Vergleich zu Handzählungen die Zählgenauigkeit und reduziert die Betriebskosten. Anhand der Ausgangsdaten können saisonale Trends ermittelt werden, die ein genaueres Bild von der Nutzung eines Radwegenetzes geben. Den auf Radwanderwegen und Radverkehrsanlagen registrierten Spitzenwerten können Termine von fahrradfördernden Aktionen, Events und Initiativen gegenübergestellt werden.

Zähldaten, die ein durch Radfahrerevents gestiegenes Nutzeraufkommen über einen bestimmten Zeitraum ausweisen

2016 wurde die automatische Radfahrerzählung als Instrument zur Bewertung des regionalen Radtourismus in das Forschungsmodell der Initiativen Transportation Options und Ontario by Bike aufgenommen. Mit Hilfe von ortsunabhängigen TUBES-Zählern werden in Zusammenarbeit mit mehreren Kommunen Zählungen an diversen Standorten durchgeführt. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen Infrastrukturmaßnahmen und Produktentwicklungen sowie Tourismusinitiativen fördern.

In Verbindung mit qualitativen Studien können die erhobenen Zähldaten zur Bewertung der ökonomischen Bedeutung des Radtourismus herangezogen werden. Eine von mehreren Touristikbüros koordinierte französische Studie ergab, dass der Radwanderweg La Loire à Vélo 2010 von 736.000 Radtouristen genutzt wurde. Bei einer ergänzenden Befragung von 7.000 Radfahrern stellte sich heraus, dass die Wirtschaft mit 15 Mio. Euro von dieser Entwicklung profitieren konnte (4).

Fazit: Die automatische Radfahrerzählung unterstützt die Umsetzung folgender Zielsetzungen:

  • Informieren von Entscheidern über die Bedeutung des Radtourismus
  • Ermitteln von Nutzungsraten auf Grün- und Radwanderwegen oder Radtourismusrouten
  • Erfolgskontrolle von Events und Aktionen

Wir sind vom 2. bis 5. November 2017 auf der  National Bicycle Tourism Conference in St. Pete Beach, Florida, vertreten. Am 4.11. laden wir Sie dort um 9:15 Uhr zu einem Vortrag von Marian Mithani (Eco-Counter) und Louisa Mursell (Ontario by Bike) zum Thema Trendermittlung im Radtourismus auf nationaler und lokaler Ebene ein.

Erfahren Sie mehr über den Einsatz von Eco-Counter-Systemen im Radtourismus.

Quellen und Ressourcen

1) Tourisme à vélo au Québec, Sommaire exécutif (Radtourismus in Quebec, Kurzfassung), La Chaire de tourisme Transat

2) UM study shows cyclists spend more money (Laut Studie der University of Montana geben Radfahrer mehr Geld aus), Billings Gazette

3) Rapport Comptage 2015 (Zählbericht 2015), La Route Verte

4) EuroVelo-Studies (EuroVelo-Studien)

Foto: Mason Cummings, Golden Gate National Parks Conservancy

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